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Drachen Gold Cup Douarnenez 2013

Douarnenez, 25. August 2013

Nach sechs Segeltagen und ebenso vielen Wettfahrten durfte das beste Team endlich den begehrten Drachen Gold Cup in Empfang nehmen: Markus Wieser war mit seinem Transbunker Team beim Gazprom International Dragon Gold Cup so souverän gesegelt, dass er mit einem Vorsprung von 36 Punkten ins letzte Rennen der von BMW als Official Car Partner begleiteten Regatta gehen konnte. Coach Frithjof Kleen, der mit Wieser in diesem Jahr bereits 5,5m-Weltmeister wurde, erklärte die Strategie für das letzte Rennen: "Beim Gold Cup gibt es kein Streichresultat. Alle sechs gesegelten Wettfahrten gehen in die Wertung ein. Wer den Gold Cup gewinnen will, muss also Konstanz zeigen und darf sich keinen Ausrutscher leisten. Markus wollte jedes Frühstartrisiko vermeiden, defensiv aus der Mitte starten, nicht in Protestsituation verwickelt werden und das Boot ohne Schadensrisiko über den Parcours bringen. Das hat alles perfekt geklappt, denn sogar der 37. Platz hätte noch gereicht, um aus eigener Kraft zu gewinnen."

Wieser und Co. kreuzten die Ziellinie auf Rang 28, so dass im Endresultat immer noch ein Vorsprung von 20 Punkten zu Buche stand. Die beiden härtesten Verfolger beharkten sich gegenseitig und segelten ebenfalls nicht ganz vorne mit. George Leonchuk war nach seinem ersten Gold-Cup-Sieg erleichtert und sagte: "Unser Boot ist der größte Unsicherheitsfaktor. In der fünften Wettfahrt brach direkt nach dem Start die Genuaschiene vollständig heraus. Wir mussten sofort auf die benachteiligte rechte Kreuzseite wenden, damit ich den Schaden notdürftig reparieren konnte. Danach starteten wir unsere Aufholjagd. Ich bewundere immer wieder, wie cool Markus in brenzligen Situation bleibt und auch unter Druck die volle Kontrolle behält. Aufgrund des stärkeren Windes hatte ich Bedenken, ob das Boot die letzte Wettfahrt durchstehen würde. Markus antwortete nur, ich solle mir keine Gedanken machen, denn wir würden einfach noch defensiver segeln".

Auf den zweiten Platz kam Jevgenij Braslavats. Für den 470er-Olympiasieger von 1996 und Teamkollegen von Markus Wieser ist dies der bisher größte Erfolg im Drachen. Titelverteidiger Tommy Müller verpasste das Podium knapp und landete auf Platz vier.

Bereits Anfang September steht die Drachenweltmeisterschaft in Weymouth/England auf dem Programm. "Mein erklärtes Ziel für dieses Jahr war es eigentlich, die WM zu gewinnen, die wir vor zwei Jahren in Australien so unglücklich im letzten Rennen verloren hatten", sagt Wieser. "Jetzt haben wir den Gold Cup im Sack. Sergei machte mir den Vorschlag, die WM zu streichen und gemeinsam zum Fischen nach Alaska zu fliegen. Ich zuckte kurz, aber wir entschieden uns dann doch für England. Mal sehen, ob diese Entscheidung richtig oder falsch war. Auf jeden Fall treten wir dort völlig entspannt an, was sicherlich kein Nachteil sein wird."