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Ein volles Programm mit Drachen, TP52 und M72

Die zurückliegende Saison war wieder eine erfolgreiche, obwohl uns die angestrebte Titelverteidigung der 5,5m WM missglückte.

Im Drachen sind wir weiterhin die Nummer 1: mit dem erneuten Gewinn des Gold Cups, dem Sieg beim German Grand Prix und dem zweiten Platz bei der Europameisterschaft konnten wir wie im Vorjahr die Weltrangliste auf Platz 1 abschließen. Im 5,5m wäre es ähnlich gut gelaufen, wenn nicht die Jury die Segelanweisung vor dem letzten Wettfahrttag der Weltmeisterschaft geändert hätte! Anstelle der ausgeschriebenen notwendigen 5 Wettfahrten wurde kurzerhand über Nacht eine Änderung vorgenommen. Es sollte die schlechteste Wettfahrt erst ab 6 Rennen gestrichen werden. Mit 1,1,1,4, OCS (wir auch hier erster im Ziel) wären wir klar Weltmeister geworden, jedoch fanden am Ende doch nur 5 Wettfahrten statt. Auch der gewonnene Gold Cup, der direkt vor der WM stattfand, konnte unseren Missmut nicht mehr verbessern. Diese Unfähigkeit der Klasse, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen, hat mich ziemlich genervt und ich weiß gegenwärtig nicht, ob und wann ich wieder mein Boot aus der Garage holen werde. Schade eigentlich, denn ein moderner 5,5 er ist mit das beste und coolste Drei Mann Kielboot.

Mehr schlechtes als gutes gibt es auch vom Carceek 47 Projekt zu berichten: Mit einen gecharterten Schiff die Kieler Woche gewonnen, aber die WM mit Platz 11 hochkantig verloren. Handicap segeln ist nicht einfach, ja eigentlich schon eine Kunst, das richtige Paket auszuwählen. Einige Teams machen ihre Boot langsamer , andere bauen wieder Spinnaker an und schmeissen ihre Gennaker von Bord, um einer besseren Rennwert zu generieren und in die Jahre gekommene Boote bekommen eine Altervergütung. Und wir Deppen?  Wir waren vom Designer falsch beraten und machten das Boot leichter und noch schneller. Ein Faltpropeller dagegen  hätte uns 20 Sekunden pro Meile gebracht. Unser Mann am Ruder, der auch den ganzen Spass zu bezahlen hatte, war zu recht dementsprechend sauer und wir alle von dieser Segelei geheilt!

Positiveres gibt es von unseren Dubai Projekten zu berichten! Unsere Prototypen-Drachen von PCT machen große Fortschritte und wir sind auf dem richtigen Weg, demnächst in Europa mit einen absolut konkurrenzfähigen Boot anzutreten. Mitte Februar findet unser letztes Training in Dubai statt, danach gehen die Boote nach Genua. Erster Regattaeinsatz wird in San Remo sein, dort findet Ende März die italienische Meisterschaft statt.

Harm Müller-Spreers neue TP 52 „ Platoon“, auch bei PCT aktuell im Bau, fährt am 10. Februar aus der Werft. Wir führen im direkten Anschluß an unser Drachen Training die Seatrials durch. Mit voller Crew segeln und testen wir das neue Boot, bevor es Anfang März nach Valencia verschifft wird. Platoon wird an der TP 52 Superseries teilnehmen, Harm steuert, ich bin Taktiker und die Crew ist vom feinsten. 

Wir werden demnächst auch ähnlich der „PCT Dragon“ auch eine „Platoon“- Facebook Seite einrichten.

Mit „MOMO“ sind wir bereits ein Stück weiter. Die bei Persico in Italien fertiggestellte 72 Fuß große Minimaxi testeten wir bereits Ende Oktober vergangenen Jahres in La Spezia. „MOMO“ist bereits in Palma, Bootscaptain Tom Swift stellt mit seiner Shorecrew  das Boot in perfekten Rennmodus ein. Unser erstes Training findet  Mitte März in Palma statt, Ende April geht der Renncircuit los.

Mein Regattaplan für die kommende Sason ist sehr, sehr voll. Aber ich freue mich auf diese drei großartigen Projekte, auf die Abwechslung, vom langsamen, aber taktisch hoch anspruchvollen Drachen auf die schnellen Highperformance Yachten hin und her zu wechseln. Wir haben auf allen Booten internationale Top Leute engagiert, aber wir alle lernen jeden Tag etwas neues dazu. Und genau das ist der Reiz am Segeln: man lernt nie aus, und der jenige, welcher behauptet, er weiß schon alles, weiß im Grunde gar nix. 

Mast und Schotbruch

Markus Wieser